Die Bartimäus Gruppe stellt sich vor... Der blinde Bartimäus war ein Freund von Jesus.



Seit 2003 gibt es uns nun schon: die Bartimäus – Gruppe.
Denn am 22. November 2003 lud Vikar Paulus Dinh Dung Phan alle behinderten Mitmenschen und ihre Eltern und Angehörigen der Kirchengemeinde St.Vitus Visbek/Rechterfeld zum ersten Begegnungsnachmittag ein.
Unter dem Motto „unBehindert miteinander leben“ feierten wir einen Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kapelle und trafen uns anschließend im Pfarrheim. Dort hatten die Kolpingsfrauen sehr liebevoll für uns Kaffee und Kuchen vorbereitet.
Vikar Phan war es ein großes Anliegen, die behinderten Mitmenschen und ihre Eltern/Angehörigen in die Aktivitäten der Pfarrgemeinde zu integrieren, Räume und Möglichkeiten für Begegnungen, Kontakte, Austausch, Aktivitäten zu schaffen.

Mit diesem ersten Treffen war sozusagen der Grundstein für unsere Gruppe gelegt, denn alle waren von diesem Nachmittag so begeistert, dass klar wurde: es müsste mehr gemeinsame Nachmittage oder Gruppenabende geben.
Schnell bildete sich ein Kreis aus Eltern, Geschwistern und jungen Erwachsenen, um dieses in die Hand zu nehmen.

Mittlerweile gibt es uns als Gruppe mit 30-35 Mitgliedern: wir treffen uns einmal im Monat, um ins Kino zu fahren, Pizza zu backen, zum Spieleabend, Grillabend, Kegeln, Videoabend, Kohlessen, Maigang, boßeln, Firmenbesichtigungen, unternehmen Ausflüge, Wochenend-Fahrten, usw. ...usw. ….

Unsere Gruppe hat sich der Kolpingsfamilie Visbek angeschlossen, was unsere Gruppenarbeit (besonders im Punkt Inklusion) in vielerlei Hinsicht erleichtert und noch vielfältigere Möglichkeiten bietet, z.B. die Teilnahme an größeren Veranstaltungen wie etwa an Kolpingtagen.

Bedanken möchten wir uns auch auf diesem Wege bei den vielen Menschen, die uns bislang so tatkräftig unterstützt haben, und ganz besonders bei Vikar Phan, denn ohne seine Initiative gäbe es uns heute nicht!
Vielen herzlichen Dank!

Wie Ihr seht, hat unsere Gruppe so einiges zu bieten und die Begeisterung und die Ideen gehen uns noch lange nicht verloren.

Jeder – ob behindert oder nicht behindert – der Lust hat, an unserer Gruppe teilzunehmen und älter als 12 Jahre ist, ist herzlich willkommen!

Für Fragen, Wünsche oder Anliegen könnt Ihr Euch an folgende Personen wenden:

Rita Krause
Rechterfelder Straße 3
49429 Visbek
Tel.: 04445/7611
krause.rita@gmx.de
Elisabeth Naffin
Halter 44
49429 Visbek
Tel.: 04447/1312
e.naf@gmx.de



Die Bartimäusgruppe in ihren Anfängen

Bartimäus-Gruppe und OMis entdecken das Universum

Visbek/Bremen. Oft sind es die vermeintlich kleinen Dinge, die Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag zu schaffen machen. Eine Straße überqueren, sich waschen oder im Internet surfen: Hürden und Herausforderungen finden sich an vielen Orten und in den unterschiedlichsten Situationen. Welche das sind und wie Inklusion und Teilhabe dennoch gelingen können, zeigt unter anderem eine aktuelle Sonderausstellung im Universum Bremen. Unterstützt von fünf Oberministranten, kurz „OMis“, besuchten jetzt Mitglieder der Visbeker Bartimäus-Gruppe die Ausstellung „Lieblingsräume – so vielfältig wie wir“ sowie die übrigen Themenbereiche in dem Science Center.

Der Ausflug mit den Menschen mit Beeinträchtigungen sei für ihn ein ebenso schönes wie lehrreiches Erlebnis gewesen, erzählt „OMi“ Marius Muhle. „Einiges von dem, was wir in der Sonderausstellung gesehen haben, kannten die Mitglieder der Bartimäus-Gruppe aus eigener Erfahrung. Das war für uns alle sehr spannend.“ Um Barrieren und Chancen für Teilhabe aufzuzeigen, führt die Ausstellung den Besucher durch verschiedene Orte des täglichen Lebens, wie den Arbeitsplatz oder die eigene Küche, lässt aber auch Menschen selbst zu Wort kommen. Für die OMis habe der Rundgang ein ganz neues Licht auf viele Themen des Alltags geworfen, betont der 19-jährige Marius.

Soziale Fragestellungen in der Sonderausstellung, naturwissenschaftliche im übrigen Universum Bremen: Auf drei Etagen entdeckten die Besucher aus Visbek zum Abschluss Phänomene aus Natur und Technik – teils auch mithilfe kleiner Experimente. Warum ist der Himmel blau? Wie funktioniert eine Batterie? Fragen wie diese sind für die Mitglieder der Bartimäus-Gruppe und die fünf OMis nach ihrem gemeinsamen Besuch in Bremen kein Problem mehr.
Text: Rita Bramlage





Besichtigung Firma Bergmann

Am 25. August besichtigte die Bartimäus-Gruppe die Fa. Bergmann in Goldenstedt. Es war ein sehr interessanter Abend. Die Geschäftsführerin Dr. Jutta Middendorf-Bergmann (auf dem Foto ganz rechts) und Viktor Ripke  (auf dem Foto links) haben sich sehr viel Zeit für uns genommen. Vielen Dank!





Bartimäusgr. war und ist mir ein Herzensanliegen

Pfarrer Phan initiierte 2003 neue Möglichkeit der Teilhabe für Menschen mit Behinderung in Visbek.

Visbek/Gescher. Gerade einmal drei Jahre diente Pfarrer Paulus Dinh Dung Phan, damals noch Vikar, in der Gemeinde Visbek/Rechterfeld. Doch der Geistliche hat große Spuren hinterlassen, hat vor allem für die Menschen mit Beeinträchtungen hier viel bewegt. Mit einem Begegnungs- nachmittag im Pfarrheim legte er am 22.November 2003 den Grundstein für die Bartimäus - Gruppe, die 14 Jahre später fast 30 Mitglieder mit und ohne Behinderung zählt. Die Gruppe besuchte ihr Gründungsmitglied nun erstmals an seinem aktuellen Wirkungsort Gescher. "Zwar traf ich im Rahmen meiner Hausbesuche immer wieder Menschen mit Handicaps, zu den Gottesdiensten und Veranstaltungen der Gemeinde kamen sie jedoch nur selten", erinnert sich Pfarrer Phan an seine Anfänge in Visbek. Das, betont er, habe er ändern wollen. Sein Wunsch war es, die Menschen mit Behinderung noch stärker in die Mitte der Gemeinschaft zu holen, ihnen neue Möglichkeiten der Teilhabe zu eröffnen.
Denkt Pfarrer Phan an die Gründung der Bartimäus-Gruppe zurück, empfindet er noch heute Dankbarkeit. Viele Menschen hätten ihn damals unterstützt, erzählt der 49-Jährige. Seien von der ersten Stunde an mit großem Engagement dabeigewesen. Als er 2005 Visbek zunächst in Richtung Recklinghausen verließ, hatte sich längst ein fester Kreis aus Mitstreitern gebildet, die das Ziel einer verbesserten Teilhabe weiterverfolgen konnten und wollten. Abgerissen ist der Kontakt zu ihnen bis heute nicht - obwohl Pfarrer Phan 2015 ein weiteres Mal die Gemeinde wechselte. Während die Mitglieder der Gruppe ihn über die Jahre hinweg regelmäßig besuchten, hielt er selbst sich mithilfe des Internets über deren Aktivitäten auf dem Laufenden. "Die Bartimäus-Gruppe", macht er deutlich, "war und ist mir ein Herzensanliegen." Entsprechend groß ist auch bei ihm die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. "Kiek maol wedder in", verabschiedete sich der Geistliche nach dem jetzigen Besuch der Visbeker, die den Aufenthalt in Gescher unter anderem für einen Abstecher in die Kirche und das Glockenmuseum nutzten. Bis dahin wünscht Pfarrer Phan der Gruppe vor allem einen starken Zusammenhalt. Und weiterhin viel von jener Unternehmungslust, die seit 14 Jahren Menschen mit Beeinträchtigungen dorthin holt, wo sie hingehören: mitten in die Gesellschaft.

Text: Melanie Thiel de Gafenco


Pilgertour von Rechterfeld nach Visbek

Am Samstag, 22. April 2017 pilgerte die Bartimäus-Gruppe von Rechterfeld über Varnhorn nach Visbek. Wir starteten um 9:00 Uhr in der Kirche St. Antonius in Rechterfeld zu Fuß in Richtung Varnhorn. Pfarrer Hermann Josef Lücker ließ es sich nicht nehmen, uns den Reisesegen zu erteilen. Das Wetter war bedeckt und die häufigen Regenschauer sorgten anfangs für gedrückte Stimmung. Dennoch nahmen wir die Herausforderung an und die Aussicht auf gegrillte Bratwürstchen in der trockenen kleinen Scheune auf dem Sportplatz in Varnhorn hielt die Motivation hoch.
Bestärkt durch den Mittags-Snack und das aufklarende Wetter machten wir uns am Nachmittag auf den Weg von Varnhorn über Bullmühle zur Herz-Jesu-Kapelle in Visbek. Begleitet wurden wir - neben einigen Mitgliedern des Vorstandes des FC Varnhorn - von Pfarrer Dr. Clement Akinseloyin, der zwischendurch zum stillen Innehalten und zum Gebet aufrief. Somit fehlte der Wanderung auch der christlich-spirituelle Rahmen nicht. Vielen Dank an Pfarrer Dr. Clement, dass er diesen Weg mit uns gegangen ist.

Einige Mitglieder der Bartimäus-Gruppe kamen bei der mehrstündigen Wanderung an ihre Grenzen. Umso mehr war es schön Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der sich jeder gegenseitig trägt und in der jeder dem anderen Mut macht auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel. Wobei auch hier galt: Der Weg ist das Ziel! Und dieses Ziel, die Gemeinschaft auf einer Pilgerreise, auch mit und auf dem Weg zu Gott, haben wir für alle spürbar erreicht.

In der Herz-Jesu-Kapelle angekommen dankten wir Gott dafür, dass er auf unserer Reise bei uns war und seine schützende Hand über uns gehalten hat. Zum Schluss baten wir Gott im Gebet darum, dass in Zukunft die Teilhabe behinderter Menschen an der Gesellschaft so selbstverständlich wird, wie sie sein sollte.

Text: Marius Muhle, Vorstandsmitglied des FC Varnhorn





Vom Rollstuhl auf die Judo - Matte

Judo-Tiger Visbek luden Bartimäus-Gruppe zur gemeinsamen Trainingsstunde ein

Mit seinem kräftigen Haltegriff bringt Judo-Anfänger Stefan selbst Trainer Tobias Kostka mächtig ins Schwitzen. „Das war super“, lobt der Abteilungsleiter der Judo-Tiger Visbek des Rot-Weiss Visbek e. V. nach der Übung und reckt den Daumen in die Luft. Von den übrigen zehn Teilnehmern kommen begeisterte Rufe und Applaus. Für sie alle ist es die erste Judo-Stunde – und alle von ihnen haben wie Stefan eine Behinderung.

Vor gut zwei Jahren absolvierten Tobias Kostka, Lena Vogelsang und Noel Aszmons eine Fortbildung, um Menschen mit Beeinträchtigungen in den Kampfsport einzuführen. „Ich hatte schon während meines Freiwilligen Sozialen Jahres mit Menschen mit Beeinträchtigungen gearbeitet“, erzählt Noel Aszmons. Lena Vogelsang, inzwischen Heilerziehungspflegerin, sammelte ebenfalls in diesem Bereich Erfahrungen. Die Übungsleiterin war es auch, die ihre Kollegen auf die Weiterbildungsmöglichkeit aufmerksam machte.

Schon damals kam bei den dreien der Wunsch auf, ein spezielles Angebot für Menschen mit Behinderung im Landkreis Vechta zu etablieren. Doch die Suche nach Interessenten und insbesondere nach geeigneten Räumlichkeiten gestaltete sich langwierig. Umso größer war der Tatendrang, als die Bartimäus-Gruppe Anfang des Jahres auf die Geschichte aufmerksam wurde und erste Pläne für eine gemeinsame Trainingsstunde Gestalt annahmen.

„Wir sind ständig auf der Suche nach frischen Ideen, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung weiter voranzubringen. Gemeinsame Aktionen, wie jetzt mit den Judo-Tigern, sind für uns einfach unglaublich wertvoll“, freut sich das Leitungsteam der Bartimäus-Gruppe. Entsprechend groß sei das Interesse und die Begeisterung bei den Mitgliedern gewesen. Für einige Teilnehmer, verrät das Leitungsteam, hätte es schon Wochen im Voraus kaum noch ein anderes Thema gegeben.

„Der Unterschied ist gar nicht so groß wie vielleicht einige denken“, erklärt Tobias Kostka mit Blick auf das Training mit Menschen mit Behinderung. Wichtig sei es, langsam anzufangen. Erst einmal zu schauen, was die Teilnehmer können. „Wir wollen fordern, aber nicht überfordern“, betont er.

Es sei schon ein bisschen anstrengend gewesen, aber interessant, erzählt Teilnehmer Michael im Anschluss. Wäre es nach dem sportbegeisterten Stefan gegangen, hätten es dagegen sogar noch mehr Übungen sein dürfen. „Vielleicht kommt das ja nochmal“, hofft das Mitglied der Bartimäus-Gruppe auf eine Fortsetzung. Wiederkommen, das wird im Gespräch mit den Anwesenden deutlich, würden sie alle.

Das hören auch Lena Vogelsang, Tobias Kostka und Noel Aszmons gerne. Für die drei Judoka ist die positive Resonanz ein wichtiges Signal und ein zusätzlicher Motivationsschub. Sie wollen künftig weiter daran arbeiten, ihre Idee von einem regelmäßigen Angebot für Menschen mit Beeinträchtigungen zu verwirklichen.





Ortsbegehung mit dem Bürgermeister

Wie sich der Ortskern der Gemeinde Visbek barrierefreier gestalten ließe, zeigten jetzt gehbehinderte Mitglieder der Bartimäus - Gruppe bei einem Rundgang mit Bürgermeister Gerd Meyer auf. Die Teilnehmer wiesen unter anderem auf Stellen hin, an denen der Bordstein abgesenkt werden sollte. Ferner wurde vorgeschlagen, dass bei der Ampel ein Akustiksignal installiert wird. Zudem wiesen sie darauf hin, dass es noch zu wenig Behindertenparkplätze im Ort gebe. Der Bürgermeister dankte seinen Begleitern für ihre Vorschläge und versprach, diese auf Umsetzbarkeit zu prüfen.

Text: Rita Bramlage




Bartimäus-Gruppe zu Gast im Rathaus

Vorschläge für ein barrierefreies Gemeindegebiet

Am Freitag, 1. April 2016, fand im Rathaus Visbek mit den Mitgliedern der Visbeker Bartimäus-Gruppe ein Gesprächsabend über die von der Gruppe eingebrachten Hinweise/„Stolpersteine“ zur Barrierefreiheit in der Gemeinde Visbek statt. Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Karl-Josef Klossok, und der Leiter des Amtes für Finanzen, Schulen, soziale Dienste und öffentliche Ordnung, Gerd Brengelmann nahmen zu den einzelnen vorgebrachten Hinweisen Stellung und boten Lösungsmöglichkeiten an.
Ein wichtiges Thema war dabei der barrierefreie Zugang zu den Geschäften, Arztpraxen und Lokalitäten im Gemeindegebiet. Bei den großen Lebensmittelmärkten in Visbek wäre dies kein Problem. Im Ortskern würden jedoch für die Gehbehinderten und Rollstuhlfahrer nicht unerhebliche Einschränkungen bestehen. Dies beziehe sich ebenfalls auf behindertengerechte Toilettenanlagen.
Probleme würden oft auch in den Siedlungsgebieten und im Bereich der Ortsstraßen dadurch entstehen, dass PKW´s auf den Bürgersteigen abgestellt würden. Hier wäre man als Rollstuhlfahrer dann gezwungen, vom Bürgersteig über die hohen Bordsteinkanten herunterzufahren und über die Straße die Autos zu umfahren.
Zusätzlich wurden weitere Anregungen, u. a. Ampelanlage mit Tonausgabe, Ausweisung von weiteren Behindertenparkplätzen, Verwendung von rollstuhlgeeignetem Pflastermaterial, angesprochen. Hier wird die Gemeinde Visbek mit den zuständigen Stellen über Lösungsmöglichkeiten sprechen.
Ferner wies Gerd Brengelmann darauf hin, dass nach Rücksprache mit dem Landkreis Vechta im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auch für die Mitglieder der Bartimäus-Gruppe ein Training für die Nutzung des moobil+ Busses möglich sei. Dies könnte mit den zuständigen Mitarbeitern abgesprochen werden.
Ebenfalls wurde darauf hingewiesen, dass Karl Kubisch mit Ratsbeschluss vom 20.10.2015 als Behindertenbeauftragter für die Gemeinde Visbek tätig ist. Seine Aufgabe besteht insbesondere darin, bei baulichen Maßnahmen die Gemeinde Visbek zu beraten und die Zusammenarbeit zwischen der Bartimäus-Gruppe und der Gemeinde Visbek zu stärken. Gleichzeitig steht er allen Visbeker Bürgerinnen und Bürgern für Anfragen in Behindertenangelegenheiten zur Verfügung.
Am Ende der Gesprächsrunde bedankte sich Rita Krause (Mitglied des Leitungsteams der Bartimäus-Gruppe) im Namen aller Mitglieder der Gruppe recht herzlich bei Karl-Josef Klossok und Gerd Brengelmann für die umfangreichen Informationen zu den vorgebrachten „Stolpersteinen“. Man war sich einig, dass in einigen Punkten noch Handlungsbedarf für die Verbesserung der Barrierefreiheit in der Gemeinde Visbek besteht. Aus diesem Grunde wurde vereinbart, dass zusammen mit dem Bürgermeister und Mitgliedern der Bartimäus-Gruppe eine Begehung im Ortskern erfolgen soll.

Text: Rita Bramlage





Gastlicher Gottesdienst in St. Vitus

Bartimäus-Gruppe gestaltet Gottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderungen

Am 4. Juli fand in der Pfarrkirche St. Vitus, Visbek ein gastlicher Gottesdienst, mitgestaltet von der Bartimäus-Gruppe, statt. Zelebriert wurde er von Dechant Hermann Josef Lücker. Die musikalische Gestaltung lag bei der Gemeindeband „FAITH & CHORUS“ unter der Leitung von Christian Hoge.
„In gastlichen Gottesdiensten geht es darum, dass Menschen mit und ohne Behinderungen näher zusammenrücken. Alle sollen sich eingeladen fühlen – verschiedenste Barrieren, die von der Teilnahme abhalten, sollen abgebaut werden. Das reicht vom Platz für Rollstühle bis zur leichten Sprache.“
In diesem Sinne waren Menschen mit Behinderung Messdiener, haben Fürbitten vorgetragen, das Kolpingbanner getragen oder beim Einsammeln der Kollekte geholfen. Des Weiteren wurden Liederzettel und Armbänder als Erinnerung an den Gottesdienst von Menschen mit Behinderung verteilt. So kam es schon im Gottesdienst zu Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, die im Anschluss im Pfarrheim fortgesetzt wurden.
Nach dem Evangelium, von Dechant Hermann Josef Lücker in Leichter Sprache vorgetragen, ging es in der Predigt um Fragen: Was ist ein Prophet? Was macht ein Prophet? Er fasste die Antworten der Gottesdienstbesucher wie folgt zusammen: Ein Prophet redet über den Glauben und sagt immer die Wahrheit.
„Das war ein toller Gottesdienst! Die Musik war spitze – und die leichte Sprache hat auch mich sehr angesprochen. Das ist nicht nur was für behinderte Menschen. Ich gehe sonst nicht so oft zur Kirche, aber das war toll!“ lautete eine der zufriedenen Rückmeldungen der Gottesdienstbesucher.
Die nächsten gastlichen Gottesdienste finden statt am Samstag, dem 17. Oktober 2015, um 17:00 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef in Lohne und am Samstag, dem 14. November 2015, um 17:00 Uhr in der Pfarrkirche St. Georg in Vechta.





Radler werben für ehrenamtliches Engagement

Im Rahmen der diesjährigen MitMensch-Aktion des Andreaswerkes starteten am 20. September 2015 frühmorgens Radsportler aus Visbek, Goldenstedt, Vechta, Lohne und Damme als „Team Petra“ zu einer Tour durch den gesamten Landkreis Vechta. Es ging aber nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern darum, für mehr ehrenamtliches Engagement für Menschen mit Behinderung in den Städten und Gemeinden zu werben. Unter der Schirmherrschaft der blinden Rennradfahrerin und niedersächsischen Behindertensportlerin des Jahres 2014, Petra Niemann, trugen die Fahrerinnen und Fahrer deshalb einen Aufruf durch den Landkreis Vechta.

„Menschen mit Behinderung benötigen Unterstützung, damit sie im Verein, in ihrer Kirchengemeinde oder Nachbarschaft mitmachen, ihren Hobbys nachgehen oder selbst ehrenamtlich tätig sein können“, erläuterte Guido Moormann, Leiter des Fachbereiches Wohnen beim Andreaswerk und als begeisterter Radsportler selbst Teilnehmer der Rundfahrt. „Wir wollen mit dieser Aktion einen Denkanstoß geben, sich in den Städten und Gemeinden zu überlegen, wie dies gelingen kann.“

Beim ersten Stopp vor dem Rathaus Visbek wurden die Radsportler vom Bürgermeister der Gemeinde Goldenstedt Willibald Meyer und von Gerd Meyer, Bürgermeister der Gemeinde Visbek, empfangen. Willibald Meyer wurde gebeten, zum Visbeker Rathaus zu kommen, da aus zeitlichen Gründen keine Stopps bei allen Städten und Gemeinden des Landkreises Vechta möglich waren. Auch der Vorsitzende des Andreaswerkes, Aloys Freese, und die Bartimäus-Gruppe ließen es sich nicht nehmen, die Radsportler an diesem Sonntagmorgen um 8:30 Uhr zu begrüßen.

Nach der Weiterfahrt der Radsportler wurde die Bartimäus-Gruppe von der Gemeinde Visbek zu einem Frühstück eingeladen. Der Morgen wurde dazu genutzt, um z. B. die Ergebnisse der von der Bartimäus-Gruppe durchgeführten Umfrage zum Thema „Barrierefreiheit in Visbek“ vorzustellen.

Text: Rita Bramlage
Mitglied des Leitungsteams der Bartimäus-Gruppe





Bartimäusgruppe beim Klönabend des Heimatv. Visbek

„Inklusion ist ein wichtiges Thema, daher ist es schön, dass Menschen mit Behinderung und Nichtbehinderte gemeinsam am Klönabend teilnehmen“, begrüßte Visbeks Plattdeutsch-Beauftragter Erwin Stubbe über 20 Interessierte auf dem Plattdeutsch-Abend der „Visbeker Warkstäe“ des Heimatvereins Visbek im Gasthof Dieckhaus. Unter den Gästen waren auch mehrere Mitglieder der Visbeker Bartimäus-Gruppe, die den Abend gestaltete.

Die Sprecherinnen der Gruppe, Rita Krause und Rita Bramlage, berichteten zunächst über die Anfänge 2003 und wie sie zur Kolpingsfamilie Visbek und ihren Namen gekommen sind, bevor sie über die Gruppenarbeit erzählten. Heute hat die Gruppe 25 jugendliche und erwachsene Mitglieder. „Wir sind“, soweit bekannt, „die einzige Behindertengruppe in einer Kolpingsfamilie“, mutmaßten die Sprecherinnen. Das ursprüngliche Ziel einer gemeinsamen Freizeitbetätigung sei in all den Jahren umgesetzt worden. So hat man die Autostadt in Wolfsburg, die Meyer Werft in Papenburg mit ihren riesigen Kreuzfahrtschiffen, die Lüneburger Heide und sogar die Bundeshauptstadt Berlin besucht.

„Häufig haben wir zwei oder drei Veranstaltungen in einem Monat“, berichtete Rita Bramlage „up Platt“. An den 17 Veranstaltungen im vergangenen Jahr seien fast 500 Teilnehmer gezählt worden. „Besonders gut kommen Veranstaltungen mit Musik und Tanz an“, so Rita Krause. Die Finanzierung für Aktivitäten der Gruppe erfolgt über Spenden. Sowohl finanziell als auch bei Veranstaltungen sei die Unterstützung in Visbek riesengroß.

In jüngster Zeit habe die Bartimäus-Gruppe Überlegungen für ein barrierefreies Visbek angestellt. Hierzu seien bereits erfolgreiche Gespräche mit der Gemeinde Visbek und dem Visbeker Behindertenbeauftragten Karl Kubisch geführt worden. Ein Wunsch für die Zukunft sei es, dass auch „Stolpersteine in den Köpfen der Menschen“ abgebaut werden.

Text: Gemeinde Visbek, Alfred Kuhlmann (mit leichten Änderungen)




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